Das Basteln mit Kürbiskernen ist nichts Neues, denn ich habe einige Anregungen in einem Bastelbuch aus der Zeit um 1900 gefunden. Diese Anleitungen möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten, denn was man damals mit den Kürbiskernen basteln konnte, geht heute immer noch.
Blumenampel aus Kürbiskernen
Vor 100 Jahren war das Bastelmaterial wesentlich dünner gesät als heute. Also wurde – unter anderem – auch viel auf Bastelmaterial, das in der Natur zu finden war, zurückgegriffen. Wir kennen das auch heute noch – zum Beispiel Kastanienmännchen. Was heute aber nicht mehr ganz so häufig gemacht wird, ist das Basteln mit Kürbiskernen. Dabei ist auch dieses Bastelmaterial praktisch umsonst bzw. Abfall, denn wer gerne Kürbis ist, dürfte Kürbiskerne in Hülle und Fülle haben.
Anleitung für eine Blumenampel aus Kürbiskernen
Die erste Reihe der Kerne ist auf einen Drahtring gezogen, dessen Enden übereinander greifen und ihren Zusammenschluss durch die Kerne erhalten. Man tut gut, die Löcher mit einem Stecher vorzubohren, damit die Kerne beim Aufreihen nicht platzen.
Zwischen jeden Kern der ersten Reihe wird ein Kern der zweiten Reihe geschoben und am oberen Ende mit Nadel und festem Faden durchzogen; in der dritten Reihe sehen wir je einen Kern zwischen zwei Kernen der zweiten Reihe. In der vierten Reihe folgt wieder jeder Kern auf einen solchen der darüberstehenden Reihe.
Die Spitzen werden auch hier wieder mit dem Faden durchzogen, dieser wird fest verknotet und der Beutel so geschlossen.
Schematisch dargestellt geben die Reihen dieses Bild:
Hat man genügend Kerne zur Verfügung, so wird man nach den gegebenen Weisungen eine hübsche Blumentopfhülle fertigen können, man nimmt dann aber für jede Reihe die gleiche Anzahl Kerne. Unten bleibt die Hülle offen.
Paschsteine aus Kürbiskernen (mit Spielanleitung)
Früher war nicht nur Bastelmaterial teuer – oder gar nicht erst erhältlich – sondern auch Spielzeug wurde aus allen möglichen alltäglichen Dingen selbst hergestellt. Hier findest du die Bastelanleitung für die Paschsteine – und die Spielanleitung wird gleich mitgeliefert…
Das Paschen ist eine kleine Jongleurkunst der Kinder. Man legt drei Steine in einer Reihe auf den Tisch, wirft den ersten in die Luft, hebt den zweiten auf und sucht noch schnell den herabfallenden ersten Stein aufzufangen. Ist dieser Versuch nach einigem Üben gelungen, so geht man zu schwierigeren Aufgaben über. Man sucht zwischen Aufwärtswerfen und Auffangen zwei Steine, dann drei aufzunehmen; man wirft einen Stein mit der Linken in die Höhe und fängt ihn mit der Rechten auf; man wirft gleichzeitig mit der Linken und der Rechten je einen Stein in die Höhe und fängt den mit der linken Hand geworfenen mit der rechten Hand auf und umgekehrt.
Im allgemeinen finden beim Paschen Kieselsteine Verwendung.
Die aus Kürbiskernen gefertigten Paschsteine, die hier abgebildet sind, bieten den Kieseln gegenüber den Vorteil, dass sie, wenn das Auffangen misslingt, auf dem Tisch nach dem Fall festliegen und nicht davonrollen. Man fertigt diese Paschsteine, indem man vier oder mehr Kürbiskerne mit einem festen Zwirnfaden unterhalb der Spitze durchzieht und zusammenbündelt.
Mir persönlich fällt dazu nun noch ein, dass man die „Paschsteine“ auch als Dekoelement für Floristik arbeiten verwenden könnte.
Die kämpfenden Hähne – Marionetten aus Kürbiskernen
Bei den kämpfenden Hähnen handelt es sich um eine Art Marionette aus Kürbiskernen. Und genau so kann man die Figuren auch nutzen – nämlich als Hähne, die man am Faden bewegen kann. Es muss ja nicht immer gleich ums Kämpfen gehen…
Die Kürbiskerne werden nach der abgebildeten schematischen Darstellung neben- und hintereinander gereiht.
Die Verbindung geschieht mit Blumendraht, der durch vorgebohrte Löcher am oberen und unteren Teil der Kerne gesteckt und an jeder Seite mit einem Knoten versehen wird, wodurch die Reihen zusammengehalten werden.
Die beiden senkrechten Striche in der mittelsten (Fünfer-) Reihe hängen lose herunter, es sind die Schenkel, an denen mit Blumendraht, aus drei Enden zusammengedreht, die Beine und Füße angebracht werden.
Kamm und Schnabel werden aus rotem Karton geschnitten und in den Kopf gesetzt. Die Augen zeichnet man mit Tinte und Feder.
Wenn das alles fertig ist, hängt man die beiden Figuren mit festen Zwirnfäden an eine schmale, elastische Fischbein- oder Stahlschiene. Nimmt man diese in die Hand und hebt das lose Gefüge so weit von der Tischplatte ab, dass die Drahtfüße die Platte eben noch berühren, so bekommen die Hähne ihre Form und Leben. Man lässt die Schiene auf und ab wippen, und es entwickelt sich ein Kampf zwischen den beiden Gegnern, so voller Natürlichkeit wie auf dem Hühnerhof und von ungemein komischer Wirkung.
Schlange aus Kürbiskernen
Die Schlange wird ebenso wie die kämpfenden Hähne aus Kürbiskernen, die dann mit Wasserfarben bemalt wurden, hergestellt.
Die Anordnung der Kerne ist diese:
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